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Fröhliches Baby sitzt auf Bett zwischen Schwester und Mama

Erfolgreiche Wege aus der Krise

Es gibt Zeiten im Leben, die laufen überhaupt nicht so, wie geplant – vor allem wenn man noch die Verantwortung für ein kleines Kind tragen muss. Unerwartete Ereignisse, persönliche Krisen oder einfach nur die Überforderung des Alltags können dazu führen, dass man das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren. Doch es gibt Wege aus der Krise.

Ein Weg ist, in eine Wohngruppe der Jugendhilfe zu ziehen und dort neben Geborgenheit und Schutz auch tatkräftige Unterstützung zu finden. Auf dieser Seite erzählen Mütter und Väter von ihrem besonderen Lebensabschnitt in der Eltern-Kind-Wohngruppe der UNIVITA. Lesen Sie, was sie auf Gut Holmecke erlebt haben und wie sie neue Kraft für ein selbstständiges Leben gewonnen haben.

Mutter mit Kleinkind auf dem Schoss im Entspannungsraum
Neugeborenes Baby mit gestreiftem Strampler auf dem Schoss von Mama
Baby auf Hochstuhl bekommt Brei von Papa

Erfolgsgeschichten

Hier erzählen Mütter und Väter von ihren Erfahrungen auf Gut Holmecke:

Larissa: „Ich war hochschwanger und hatte keine Wohnung.“

Ich bin Larissa* – und das ist meine Geschichte.

Als ich in der Eltern-Kind-Wohngruppe auf Gut Holmecke einzog, war ich im achten Monat schwanger. Und obdachlos. Gemeinsam mit dem Jugendamt hatte ich mich entschieden, mir auch helfen zu lassen. Denn ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Wohnung. Und leider auch kein Geld.

Ich weiß einfach nicht, wie ich mein Leben ändern kann

Ich fühlte mich nicht in der Lage, mein Leben so umzukrempeln, dass ich meinem Baby einen schönen Start ins Leben hätte bieten können. Nachdem ich endlich verstanden hatte, dass ich Hilfe brauchte, war ich einverstanden, in die Jugendhilfe-Wohngruppe nach Gut Holmecke zu ziehen.

Ich will eigentlich gar nicht Mutter sein …

Ich hatte echt andere Probleme und keinen Bock, mich mit einer baldigen Geburt und dem Mutter-Sein auseinanderzusetzen. Dies fiel mir auch in der Eltern-Kind-Wohngruppe lange schwer. Ich wollte einfach in Ruhe gelassen werden, für mich sein. Und tun, wozu ich Lust hatte. Das war jedoch nicht möglich.

Die Jugendhilfe-Betreuerinnen nerven mich

Die Betreuerinnen haben alles dafür getan, zu verhindern, dass ich meine Ruhe hatte und mich in meinem Zimmer verkrieche. Doch gerade dank der Betreuerinnen – das wollte ich erst später wahrhaben – habe ich es geschafft, mich immer mehr und mehr mit meiner Schwangerschaft und der baldigen Geburt auseinander zu setzen. Zum Glück – denn es hat dann auf einmal richtig Spaß gemacht.

Das hätte ich nie so erwartet

Wir sind gemeinsam einkaufen gefahren und haben Kleidung für meinen Sohn gekauft, und Spielzeug und alles was dazu gehört. Meine Hebamme war auch sehr nett und war zur Vorbereitung und nach der Geburt für mich da.

Und dann kam endlich DER Tag: Die Geburt. Leider hatte ich mich entschieden, das alleine durchzustehen. Aber die Betreuerinnen haben mich oft im Krankenhaus besucht. Als ich dann endlich zurück in mein kleines Appartement auf Gut Holmecke konnte, wurde mir bewusst, dass sich mein Leben nun schlagartig verändert hat.

Ich habe Angst und fühle mich so hilflos

Ich war wohl sehr glücklich. Das hätte ich so nicht für möglich gehalten. Ich und Muttergefühle? Aber ich hatte auch ziemlich Angst, keine gute Mutter zu sein und etwas falsch zu machen.

Mein Baby schrie sehr viel, was mich immer wieder fast wahnsinnig machte. Ich hatte immer wieder das Gefühl, ihm nicht das geben zu können, was er braucht. Ich fühlte mich so hilflos. Ich war sehr traurig und hätte am liebsten meine Sachen gepackt und wäre abgehauen.

Jugendhilfe-Team: Geborgenheit & Halt

Wenn ich keine Kraft mehr hatte, habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich nicht alleine bin. Die Betreuerinnen waren immer da, wenn ich mal dringend Luft holen musste oder ich meine tausendste schlaflose Nacht hatte. Sie unterstützten mich, wo sie nur konnten.

Auch wenn ich meist alles besser wusste, konnte ich doch sehr viel lernen und ein neues Leben mit meinem kleinen Sohn beginnen.

Wenn ich jetzt zurückblicke kann ich sagen: Dafür hat sich wirklich alles gelohnt!

Team Jugendhilfe Gut Holmecke: Danke Larissa* für so viel Mut!

* Name aus Datenschutzgründen geändert

Jana: „Man wollte mir mein Kind wegnehmen.“

Ich bin Jana* – und dies ist meine Geschichte.

Am Anfang konnte ich mich nur schwer an den Gedanken gewöhnen, dass es Leute gibt, die behaupten, ich könne nicht alleine für meine Tochter sorgen. Stimmt, ich habe Fehler gemacht und nicht immer gut genug aufgepasst … Aber war das so schlimm, dass sie mir gleich meine kleine Tochter wegnehmen wollten?

Einfach nur vom Leben benachteiligt?

Ich habe mich immer wieder gefragt, warum, warum ich, warum wird mir das Leben so schwer gemacht? Es gibt doch genug Menschen, bei denen es den Kindern noch viel schlechter geht. Ich hatte aber keine Wahl, ich habe mich für eine Eltern-Kind-Wohngruppe entschieden, oder entscheiden müssen.

Jugendhilfe-Wohngruppe ist wie Knast

Ich war lange nicht damit einverstanden und wollte nicht so richtig ankommen. Ich hatte Angst vor dem Alltag – ich hatte ja so einiges gehört … Immer wieder wurde mir gesagt, es sei wie im Gefängnis in einer Jugendhilfe-Wohngruppe, die seien alle so streng, man dürfe eh nichts selber entscheiden, man würde bei allem beobachtet und kontrolliert werden.

Ich selber habe aber gemerkt (sicher habe ich ein bisschen Zeit gebraucht), dass das eigentlich gar nicht so schlimm war. Natürlich gab es Regeln, die mir auch nicht immer gefallen haben. Aber eigentlich war es gar nicht so schlimm.

Ich will doch eine gute Mutter sein …

Was meine Tochter betrifft, hatte ich oft das Gefühl, keine gute Mutter zu sein. Es fühlte sich so an, als hätten die Betreuerinnen der Jugendhilfe-Wohngruppe an allem etwas auszusetzen und als würde ich wirklich alles falsch machen. Ich habe mich immer gefragt ob ich denn tatsächlich so eine schlechte Mutter bin. Ich konnte nie verstehen, was alle von mir wollten.

Jugendhilfe-Wohngruppe – endlich geht es aufwärts

Ich habe es den Betreuerinnen auf Gut Holmecke nicht leicht gemacht. Aber, und das kann ich im Nachhinein sagen, ich bin froh, dass sie doch so viel Geduld mit mir hatten und so viel Ausdauer. Heute kann ich sagen: es hat sich so sehr gelohnt! Dank der Betreuerinnen, die immer wieder für mich da waren, und auch mit Hilfe einer Therapeutin konnte ich langsam verstehen, dass ich etwas ändern musste. Vor allem wurde mir auch gezeigt, wie. Es war wirklich nicht so schwer.

Ich habe es geschafft – für uns

Und ich habe durchgehalten – für mein Kind und mich. Nach langer Zeit konnte ich endlich ein eigenes Leben anfangen. Vor dem Auszug hatte ich dann sogar etwas Angst, ob ich es alleine weiter gut schaffen könnte. Nun geht es uns sehr gut. Ich bin sehr stolz, dass wir das geschafft haben!

Team Jugendhilfe Gut Holmecke: Danke Jana* für diesen ehrlichen Einblick in einen wichtigen Lebensabschnitt.

* Name aus Datenschutzgründen geändert

Lucita: „Mein Kind war von Geburt an schwer krank.“

Ich bin Lucita* und ich möchte von einer besonderen Zeit in meinem Leben erzählen.

Mein Sohn ist leider krank zur Welt gekommen. Er hatte Probleme damit, zu essen und zu trinken. Manchmal hat er keine Luft mehr bekommen. Nach der Geburt bekam er von dem Arzt einen Monitor. Der hat dann aufgepasst und Alarm geschlagen, wenn etwas nicht in Ordnung war. Da ich damals keinen Strom und kein Wasser in meiner Wohnung hatte, hat das Jugendamt gesagt, ich müsse in eine Jugendhilfe-Wohngruppe.

So fing alles an auf Gut Holmecke

Am Anfang hatte ich große Angst. Ich war lange im Krankenhaus, da war immer ein Arzt. Als ich dann in die Eltern-Kind-Wohngruppe auf Gut Holmecke zog, dachte ich, ich bin auf einmal auf mich selbst gestellt. Ich dachte, die Betreuerinnen haben keine Ahnung und können nichts tun.

Ich wollte immer wieder zurück ins Krankenhaus, wenn ich das Gefühl hatte, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber dann habe ich gemerkt, dass die Betreuerinnen wissen, wie sie meinem Sohn helfen können. Und wenn sie dann mal nicht weiter wussten oder vielmehr konnten, sind sie sofort mit uns ins Krankenhaus gefahren.

Hilfe tut so gut

Ich hätte das alleine nicht geschafft. Ich war so froh, dass immer jemand da war, den ich rufen konnte, der mir auch ein bisschen meine Sorgen nahm – auch wenn ich erst sehr misstrauisch war. Mittlerweile geht’s meinem Kleinen gut. Er braucht den Monitor nicht mehr, denn er ist wieder gesund.

Nach langem hin und her konnte ich endlich wieder in eine eigene Wohnung ziehen. Auch hier war ich froh, dass ich nicht alleine war. Ich komme nicht aus Deutschland und wusste gar nicht, was ich alles tun und wo ich hingehen muss, um eine Wohnung zu bekommen und was ich noch brauche, damit mein Sohn und ich zurecht kommen konnten.

Immer wieder gab es Probleme, die die Betreuerinnen aber für mich lösen konnten. Die Einrichtung hat mir eine tolle Deutschlehrerin gesucht. Gemeinsam mit ihr schreibe ich meine Geschichte auf, auch wenn ich jetzt schon sehr viel besser deutsch sprechen kann, als noch vor einem halben Jahr.

 

* Name aus Datenschutzgründen geändert

Erik: „Endlich sind mein Sohn und ich wieder zusammen.“

Mein Name ist Erik* und ich habe mit meinem kleinen Sohn eine Zeit hier in der Mutter-/Vater- Kind-Wohngruppe auf Gut Holmecke gelebt.

Ich bin vor einiger Zeit erstmal alleine hier eingezogen, um zu schauen, wie hier alles läuft den ganzen Tag lang. Dagegen war nichts einzuwenden: Morgens um 8:00 Uhr gemeinsam frühstücken, 12:00 Uhr gemeinsam Mittagessen und um 18:00 Uhr gemeinsam Abendessen. So ist das hier.

Bevor ich hier eingezogen bin, habe ich über ein Jahr vor Gericht um meinen Sohn gekämpft. Das war nicht gerade einfach, weil zwei Erziehungsgutachten gemacht wurden. Das erste war nicht so gerade für mich, weil die Kindesmutter vorher in einer Einrichtung in einer anderen Stadt war. Nach drei Monaten ist sie wieder ausgezogen, das Gutachten wurde dann abgebrochen. Das zweite Gutachten, ein halbes Jahr später, fiel für mich positiv aus.

Trotzdem wollten das Jugendamt, die Kindesmutter und der Verfahrensbeistand mir meinen Sohn erstmal nicht geben, erst wenn das Gericht eine Entscheidung gefällt hätte. Es verging eine lange Zeit und dann bekam ich endlich die Nachricht, dass das Gericht für mich entschieden hatte und ich meinen Sohn zurückbekommen konnte. Das alles hat weit über ein Jahr gedauert.

Zwei Tage nachdem ich alleine hier auf Gut Holmecke eingezogen war, habe ich meinen Sohn dann endlich auch bekommen. Ich bin mit meiner Bezugsbetreuerin zu den Pflegeeltern von meinem Sohn gefahren und wir konnten ihn endlich mitnehmen. Ich kann kaum beschreiben, wie sich das anfühlt. Weil ich nicht aufgegeben habe, habe ich meinen Sohn jetzt wieder bei mir.

Am Anfang war für mich alles sehr schwierig … Ich habe Fehler gemacht, aber hier auch sehr viel gelernt, viel umgesetzt. Bis heute habe ich immer noch so kleine Probleme, an denen ich arbeiten muss und will. Ich komme mit den Betreuerinnen sehr gut aus. Ich fühle mich auf Gut Holmecke sehr wohl. Trotzdem bin ich jedoch froh, wenn ich mein Leben wieder selbst in der Hand habe.

Seit Anfang des Jahres bin ich mit einer Mitbewohnerin zusammen. Unsere Beziehung war auch nicht einfach, da wir sie vorerst verheimlicht haben. Hier in der Jugendhilfe Gut Holmecke wurde gesagt (und so steht es auch in den Regeln), dass keine Partnerschaften entstehen sollten, da wir ja wegen unserer Kindern hier sind und nicht um eine Liebe zu finden. Aber wir haben uns eben einfach verliebt und konnten es einige Monate für uns behalten. Dann kam es doch alles raus, was auch gut war. Trotz allem haben wir diese Zeit gemeinsam gut überstanden und das Team der Jugendhilfe Gut Holmecke hat gesehen, dass unsere Beziehung ernst ist und deshalb wollten sie uns nicht im Weg stehen.

Und jetzt – nach eineinhalb Jahren – ziehe ich mit meiner Freundin, ihrem Kind und meinem Kind zusammen aus. Wir beziehen gemeinsam eine Wohnung in einer nahe gelegenen Stadt.

Ich möchte mich hier nochmal ganz herzlich bei meinen Bezugsbetreuerinnen und auch bei den anderen Betreuerinnen für die Unterstützung und Hilfen bedanken. Ein ganz besonderer Dank geht an Frau Scheipers und Frau Köster, die mir in einigen Dingen sehr geholfen haben.

 

* Name aus Datenschutzgründen geändert

Aalisha: „Ich war ganz alleine. Jetzt habe ich eine Art Heimat.“

Endlich eine Art Heimat

Ich war lange unterwegs und habe viel gesehen. Es tut so gut, dass ich hier an einem sicheren Ort bin und zur Ruhe kommen kann – denn ich bekomme ein Baby. Die letzten Wochen meiner Schwangerschaft sind hier in Deutschland ganz anders verlaufen, als ich es mir vorgestellt hatte. Niemand, den ich kenne ist hier und ich war verzweifelt … und so einsam, denn die Sprache dieses Landes spreche und verstehe ich nicht.

Hilfe tut so gut

Ich wurde oft zu einem Arzt begleitet, der nur Frauen behandelt. Und alle hier machen ganz viel Wirbel um meinen runden Bauch, das gibt es in meiner Heimat so nicht. Vieles fühlt sich ungewohnt an – aber auch gut. Alle sind sehr liebevoll und fürsorglich. Das tut mir so gut.

Eines Abends bemerke ich immer mehr Rückenschmerzen und irgendwann nachts kann ich es nicht mehr aushalten. Jetzt ist es endlich so weit: Ich werde von einer Mitarbeiterin ins Krankenhaus gebracht. Sie bleibt bei mir und begleitet mich die langen Stunden, bis mein Kind endlich auf der Welt ist. Auch wenn wir uns nicht gut kennen und wir beide nicht in unseren Muttersprachen miteinander sprechen können, so ist es doch gut, dass ich in dieser schwierigen Zeit jemanden an meiner Seite habe, dem ich vertraue.

Ich bin zuversichtlich: Wir schaffen das

Und jetzt ist alles anders. Ich bin nicht mehr alleine, ich bin nun selbst eine kleine Familie. Ich bin froh, dass ich mit den vielen Eindrücken nicht auf mich gestellt bin und mit dem Baby ganz viel Hilfe bekomme.

Mal sehen, was es in Deutschland für uns beide weiter zu entdecken gibt. Gut aber, dass es solche Orte wie diesen hier gibt.

(Anmerkung der Redaktion: Der Text wurde übersetzt, *Name aus Datenschutzgründen geändert)

Haben Sie Fragen?

Petra Scheipers, pädagogische Leitung der UNIVITA Jugendhilfe Gut Holmecke, ist gerne für Sie da.

Rufen Sie Petra Scheipers an 

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