Mein Kind ist schwer krank, ich schaffe das nicht



Meinem Sohn soll es gut gehen

Ich bin Lucita* und ich möchte von einer besonderen Zeit in meinem Leben erzählen.

Mein Sohn ist leider krank zur Welt gekommen. Er hatte Probleme damit, zu essen und zu trinken. Manchmal hat er keine Luft mehr bekommen. Nach der Geburt bekam er von dem Arzt einen Monitor. Der hat dann aufgepasst und Alarm geschlagen, wenn etwas nicht in Ordnung war. Da ich damals keinen Strom und kein Wasser in meiner Wohnung hatte, hat das Jugendamt gesagt, ich müsse in eine Jugendhilfe-Wohngruppe.

So fing alles an auf Gut Holmecke

Am Anfang hatte ich große Angst. Ich war lange im Krankenhaus, da war immer ein Arzt. Als ich dann in die Eltern-Kind-Wohngruppe auf Gut Holmecke zog, dachte ich, ich bin auf einmal auf mich selbst gestellt. Ich dachte, die Betreuerinnen haben keine Ahnung und können nichts tun.

Ich wollte immer wieder zurück ins Krankenhaus, wenn ich das Gefühl hatte, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber dann habe ich gemerkt, dass die Betreuerinnen wissen, wie sie meinem Sohn helfen können. Und wenn sie dann mal nicht weiter wussten oder vielmehr konnten, sind sie sofort mit uns ins Krankenhaus gefahren.

Hilfe tut so gut

Ich hätte das alleine nicht geschafft. Ich war so froh, dass immer jemand da war, den ich rufen konnte, der mir auch ein bisschen meine Sorgen nahm – auch wenn ich erst sehr misstrauisch war. Mittlerweile geht’s meinem Kleinen gut. Er braucht den Monitor nicht mehr, denn er ist wieder gesund.

Nach langem hin und her konnte ich endlich wieder in eine eigene Wohnung ziehen. Auch hier war ich froh, dass ich nicht alleine war. Ich komme nicht aus Deutschland und wusste gar nicht, was ich alles tun und wo ich hingehen muss, um eine Wohnung zu bekommen und was ich noch brauche, damit mein Sohn und ich zurecht kommen konnten.

Immer wieder gab es Probleme, die die Betreuerinnen aber für mich lösen konnten. Die Einrichtung hat mir eine tolle Deutschlehrerin gesucht. Gemeinsam mit ihr schreibe ich meine Geschichte auf, auch wenn ich jetzt schon sehr viel besser deutsch sprechen kann, als noch vor einem halben Jahr.

 

* Name aus Datenschutzgründen geändert



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